Gerade findet auf Fanø das zweite Austernfestival (Østersfestival) statt. Es sind Herbstferien und wir sind wieder einmal im Sommerhaus auf unserer Insel. Am Montag sprengen wir mit 1500 anderen Neugierigen Strien, das Dorfgemeinschaftshaus (Forsamlingshus) von Nordby, und sehen zu wie Sterneköche Austern zubereiten und um die Gunst einer Jury ringen. Für 20 Kronen darf man auch mal probieren.
Stop. Austern sind eindeutig Schickimickistuff. Und ich mag per Definition keine Austern. Wie kann man so etwas nur ansatzweise in Erwägung ziehen zu essen. Geht gar nicht. Aber, irgendwie sieht es schon lecker aus. Das Auge ißt mit und schließlich sind hier Sternköche am Werk. Vielleicht könnte ich ja mal probieren…
Schwuppdiwupp sind die ersten 20 Kronen per Mobilpayüberwiesen. Und ich muss sagen, das hatte ich mir schlimmer vorgestellt. Ehrlich gesagt hat es sogar gut geschmeckt. Nach drei weiteren Häppchen bin ich angefixt.
Am Abend treffe ich Helen vom Fanø-Stammtisch und sie erzählt mir von Jespers Austernführungen. Jesper wird auch Austernkönig von Fanø genannt. Noch am selben Abend melde ich mich für Mittwoch morgen an.
Es geht früh los. Um 7:00 Uhr treffen wir uns an der Touristeninformation in Nordby. Fast hätte ich verschlafen, schnell packe ich meine Kameras und meine Gummistiefel ein und fahre los. In Nordby angekommen fällt mir, als ich die anderen Teilnehmer betrachte, auf, dass ich gar keinen Eimer dabei habe. Glücklicherweise verspätet sich die Tour aufgrund des Windes um 30 Minuten und ich husche noch einmal schnell zu Bygma und ergattere für 100 Kronen einen Eimer, ein Austernmesser und zwei Geschirrhandtücher. Wofür letztere gut sein sollen, leuchtet mir zu diesem Zeitpunkt nicht ein.
Dann geht es los. Wir fahren in einem langen Konvoi zum Oststrand und stapfen ins Watt. Irgendwo mitten im Watt erklärt uns Jesper wo die Dinger liegen, seine Theorie wie die Austern eingewandert sind und daß man Offene lieber nicht essen soll.
Nach gut einer halben Stunde haben ich und die anderen Teilnehmer genug im Eimer und es geht zurück. Hyggelig hat Jesper einen Tisch aufgebaut und erklärt uns wie man die Dinger öffnet und wie man sie zubereiten kann. Jetzt macht auf einmal das Handtuch Sinn.
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