Irgendwann im Herbst fluten die Supermärkte ihr Sortiment mit Weihnachtsartikeln. Im Land der Kerzen sind dann meist mehrere Regalmeter für Kalenderkerzen reserviert. Denn es gibt sie in den unterschiedlichsten Varianten: kleine oder große, dicke oder dünne, zylindrische oder in Pyramidenform, rote, weiße, oder in jeder anderen denkbaren Farbe, stielvolle oder lustige.
Eine Kalenderkerze ist erstmal eine normale Kerze, eingeteilt in 24 Abschnitten. Erstmalig angezündet wird sie am ersten Dezember und von da an brennt sie bis Weihnachten jeden Tag so lange, bis der tägliche Abschnitt runtergebrannt ist. Z.B. die Zahl des Tages nicht mehr zu sehen ist.
Kerzen, oder wie die Dänen sie nennen „levende lys“ (direkt übersetzt „lebendiges Licht“), sind fester unerlässlicher Bestandteil von Hygge. Jeder Däne verbrennt im Jahr ca. 6 kg Wachs, das sind mehr als dreimal zu viel wie in Deutschland. Wir zünden unsere Kalenderkerze jeden Tag zum gemeinsamen Frühstück und Abendessen an. Die Kinder zählen die verbleibenden Tage bis Weihnachten ganz genau. Und wehe, wir sind mit der Kerze nicht im Plan.
Ich erinnere mich an einen etwas hektischen November vor ein paar Jahren. Vieles blieb in dem Jahr liegen und so auch die Kalenderkerze. Am ersten Dezember gab es dann keine Kerze und die Kinder protestierten und erklärten uns säuerlich aufgeregt, dass man also ohne Kalenderkerze den Countdown auf Weihnachten nicht vernünftig starten kann. Die Argumentation der Kinder erschien plausibel und so wurde noch am gleichen Nachmittag eine Kalenderkerze gekauft.
Im Jahre 1942 wurde in Dänemark die erste Kalenderkerze industriell hergestellt. Doch die Tradition der Kalenderkerzen reicht zurück bis in die 1920ziger Jahre. In dieser Zeit fing man an mit einfachen Querstrichen eigene Kalenderkerzen zu gestalten.
Die Kalenderkerze ist heute ein fester Teil der Weichnachtsdeko. Häufig wird die Kalenderkerze ähnlich wie Adventskerzen (die gibt es natürlich auch!) in einem Gesteck mit Tannengrün, Kugeln und Wichtelfiguren verbaut.
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