Kaj Kage – wir kennen alle den kleinen Frosch vom Bäcker, der frech die Zunge raussteckt. Die Dänen lieben ihren Kaj Kage – aber es steckt mehr dahinter als man denkt.
Woher kommt der Kaj Kage eigentlich? Und was verbinden die Dänen damit?
In den 50’ern wird der „Frø Kage“ erstmals erwähnt, aber erst in den 70’er Jahren entstand der Kaj Kage, wie wir ihn heute kennen und lieben. 1971 sendet DR zum ersten mal das erfolgreiche Kinderformat „Kaj und Andrea“. Kaj und Andrea sind zwei Handpuppen die zusammen mit Povl Kjøller leben. Kaj ist ein grüner Frosch, Andrea ein blau-Lila Papagei und Povl Kjøller ein Hippie mit langen Haaren und Bart. Kaj ist ein richtiger Junge, der sich oft etwas quer stellt. Andrea plappert ununterbrochen und ärgert damit unbewusst Kaj. Povl Kjøller ist der liebe relaxte Hippie, der mit seiner Gitarre die Fäden glättet und die Welt erklärt.
Fast 200 Folgen mit dem blau-lila Papagai und dem grünen Frosch hat DR zwischen den Jahren 1971- 1975 und 1996 bis 2007 produziert. Die Markanten Stimmen (Andrea: quirlig-kratzig und Kaj relaxed-tief) werden in allen Folgen von Hanne Willumsen og Kjeld Nørgaard gesprochen. Auch wenn ihr nicht alles versteht, hört einfach mal rein. Viele der Lieder können Dänen in meinem Alter heute noch mitsingen. Während eines Besuch in Dänemark kann man die alten Folgen in DR’s Archiv (Bonanza) ansehen.
Inspiriert durch den Erfolg des Formats Kaj und Andrea kreiert Anfang der 70’er der Bäckergeselle Kristian Hansen in einer kleineren Bäckerei in Ry bei Silkeborg den Kaj Kage. Er bekommt eines Tages von seinem Meister den Auftrag einen neuen Kuchen zu erfinden. Nach anfänglicher Skepsis des Meisters wurde der kleine grüne Kuchen schnell ein Verkaufsschlager.
Heute ist wieder mal ein grauer Nebel Tag und meine Familie und ich beschließen in Sønderborg mehrere Kaj’s zu kaufen. Wir wollen im Rahmen des „Ersten Sønderborger Kaj Contest“ den besten Kaj Kage ermitteln. Die Kriterien sind: Äußeres, innere Werte, Geschmack und Preis.
Es treten an: Kvickly (Borgen), Kaj’s Bageri und Byens Brødhus. Lagkagehuset disqualifiziert sich gleich zu beginn, da sie keine Kaj Kager im Programm haben.
Der Kvickly Kaj ist mit 16,- DKK knapp der günstigste im Testfeld, fällt dennoch abgesehen vom Aussehen auf ganzer Linie durch. Der Boden ist nicht durchgebacken, keine Marmelade am Boden, keine Erdbeercreme – nur ein weißes etwas. Geschmack langweilig und zu süß.
Der Kaj von Kaj’s Bageri (der Name scheint hier Program zu sein) für 16,50 DKK kommt mit Ausnahme von den zu groß geratenen Augen deutlich besser weg. Die Creme ist leicht rosa und schmeckt ein wenig nach Erdbeeren. Der Boden ist so wie er sein soll. Luftig und mit einer dünnen Schicht Erdbeermarmelade. Leider fehlt diesem Kaj die Zunge…
Mit Abstand der beste Kam im Test ist der Kaj Kage von Byens Brødhus. Mit 20,50 DKK ist er aber auch der teuerste. Augen, Zunge, Form – von Außen stimmt alles. Auch die inneren Werte überzeugen. Die Creme ist klar rosa und schmeck nach Erdbeeren. Besonders gefällt mir der doppelte Boden mit einer dünnen Schicht Erdbeermarmelade dazwischen. Wirklich lecker.
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